Arbeitskreis Schulabsentismus in Frankfurt am Main

Netzwerk zum Thema Schulabsentismus  professions- und institutionenübergreifend für die Stadt Frankfurt am Main

Seit Jahren bereits trifft sich der Arbeitskreis Schulabsentismus für die Stadt Frankfurt am Main. Die Initiative hierzu ging von der Heinrich-Hoffmann-Schule aus und konzentrierte sich zunächst auf die Kooperation mit der Absentismus-Sprechstunde der Universitätsklinik Frankfurt, erreichte und gewann aber zahlreiche andere Institutionen schulischer und außerschulischer Hilfesysteme für eine aktive Mitarbeit am Thema Schulabsentismus.

Selbstverständnis und Aufgabenstellung des Arbeitskreises

Wir wissen bereits aus Studien „vor Corona“: Schulabsentismus steigt deutschland- und europaweit. Bei vielen dieser Schüler*innen ist schulmeidendes Verhalten ein Symptom von psychischen Problemen wie Ängsten und Depressionen oder die Reaktion auf das Erleben von Ausgrenzung (Mobbing). Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern stehen dem oft hilflos gegenüber, so dass die Schulmeidung als einzige Lösung erscheint. Die langfristigen negativen Konsequenzen werden dabei häufig zugunsten einer kurzfristigen Erleichterung übersehen.

Zugleich wissen wir: Das frühzeitige Erkennen von schulvermeidenden Haltungen und niedrigschwellige Intervention beugen nachweislich einer Verfestigung des Vermeidungsverhaltens vor.  Prävention und frühzeitiges Handeln gelingen am besten in enger und abgestimmter Zusammenarbeit aller damit befasster schulischer und außerschulischer Akteure.

Von Anfang an verstand sich der Arbeitskreis Schulabsentismus deshalb als multiprofessionelles und institutionenübergreifendes Netzwerk für die Stadt Frankfurt am Main. Inzwischen hat sich eine verlässliche und intensive Kooperation zwischen den beteiligten Organisationen und Personen etabliert und wird fortlaufend erweitert.

Teilnehmende Organisationen und Personen

Im Arbeitskreis beraten sich Jugendhilfe, Schulamt / Schulpsychologie, Gesundheitsamt (Kinder- und jugendärztlicher Dienst sowie Kinder- und jugendpsychiatrischer Dienst), die Schule für Kranke sowie die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitätsklinik Frankfurt am Main und des Clementine-Kinderhospitals über geeignete Interventionen und prophylaktische Maßnahmen bei Schulabsentismus. Darüber hinaus bringen engagierte Lehrer*innen verschiedener Schulformen sowie Schulgesundheits-, UBUS- und weitere pädagogische Fachkräfte verschiedener schulischer und außerschulischer Institutionen ihre Erfahrungen in den Arbeitskreis ein.

Ziele

Der Arbeitskreis konzentriert sich auf drei Ziele:

  • Beispiele für gute Praxis und gelungene überinstitutionelle Kooperation diskutieren und praxisnahe Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten bei Schulvermeidung debattieren und zu Empfehlungen bündeln,
  • das Verständnis für Ursachen und Hintergründe von Schulabsentismus aus den Perspektiven der am Arbeitskreis beteiligten Berufsgruppen und Einrichtungen sowie externer Expert*innen vertiefen,
  • selbst als Arbeitskreis aktiv werden, um den internen Austausch zu intensivieren und um auf (direkt oder indirekt) mit Schulabsentismus befasste Berufsgruppen (z.B. Kinderärzt*innen) zuzugehen und die Kooperation mit ihnen zu suchen.

Themenschwerpunkte der letzten Treffen

  • Vorstellung des Projekts heimspiel aus Hamburg
  • Vorstellung der Puhl Foundation aus Frankfurt
  • Der Einsatz des Interviewleitfadens Schulabsentismus der Heinrich-Hoffmann-Schule in der Beratungsarbeit
  • Mobbing als Auslöser für Schulvermeidung
  • Diagnostik und Therapie von Schulabsentismus im ambulanten und klinischen Setting der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitätsklinik Frankfurt
  • Modelle für die Verzahnung von Schulen für Kranke mit außerschulischen Hilfesystemen aus anderen Städten, konkret das Beispiel Schweinfurt
  • Geschlechtsidentitätssuche als mögliche Ursache für Schulmeidung
  • Kontaktaufbau (durch Brief und E-Mails) zu Ärzt*innen der Kinder- und Jugendmedizin zur Prävention von Schulabsentismus
  • Empfehlungen für Lehrende und weitere pädagogische Fachkräfte zum Thema Corona und Schulabsentismus

Arbeitsweise

Der AK Schulabsentismus trifft sich dreimal jährlich.

Die vereinbarten Treffen finden immer donnerstags, 14:00 – 15:30 Uhr statt – zwei Treffen finden jährlich digital statt, eines in Präsenz an der Heinrich-Hoffmann-Schule

Zwischen den Sitzungen können sich, wie bereits mehrfach geschehen, Kolleg*innen zu temporären themenspezifischen Arbeitsgruppen zusammenfinden. Sie vertiefen einzelne Aspekte für das Gespräch im Plenum des Arbeitskreises oder bereiten Initiativen nach außen vor.

Die Koordination des Arbeitskreises liegt bei Johannes Krämer.

Kontakt:

Bei Interesse an einer Mitarbeit im AK-Schulabsentismus oder bei Fragen wenden Sie sich gerne an:

johannes.kraemer@schule.hessen.de

069/212-70654